Freiberufler bekommen im Gegensatz zu einem Arbeitnehmer nicht am Ende des Monats ihr Geld auf das Konto überwiesen und können damit planen. Sie müssen ihren Stundensatz mühsam kalkulieren und darauf hoffen, dass die Kunden den errechneten Preis akzeptieren. Andernfalls bleiben die Aufträge aus und die finanzielle Existenz steht auf dem Spiel.
Wer nun vor dem Problem steht, seinen Stundensatz als Freiberufler kalkulieren zu müssen, sollte einen Blick auf die Empfehlungen werfen, die für die einzelnen Berufe gelten.
Informationen von Verbänden und aus dem Internet über den Stundensatz nutzen
So finden sich im Internet und bei den Berufsverbänden Empfehlungen zur Höhe der Honorare. Auch das Beobachten der Konkurrenz kann nicht schaden. Der eigene Stundensatz sollte sich an deren Preis anlehnen, damit eine realistische Chance auf Aufträge besteht.
Häufig wird beim Kalkulieren des Stundensatzes durch den Freiberufler der Fehler gemacht, dass nicht alle Ausgaben bedacht werden, die beruflich oder privat anfallen.
Nicht nur die regelmäßigen Ausgaben müssen hier bedacht werden, sondern auch die, die vielleicht nur einmal im Jahr fällig werden. Auch unregelmäßige Kosten, die vorher nicht in ihrer Höhe konkret eingeplant werden können, sollten bedacht werden.
Sämtliche betriebliche Ausgaben fließen in die Kalkulation ein
Alle betrieblichen Ausgaben sind hier also aufzulisten, wie Kosten für Miete und Material, Versicherungen und Marketing. Die privaten Ausgaben – Miete, Lebensunterhalt, evtl. der Immobilienkredit, Versicherungen – müssen ebenfalls bedacht werden. Der nächste Schritt beschäftigt sich dann mit der Errechnung der Stunden, die pro Jahr gearbeitet werden sollen. Hier sollten die Wochenenden und Feiertage bedacht werden, aber natürlich muss auch ein Urlaub eingeplant werden. Nicht vergessen werden dürfen eventuelle Krankentage. Pro Arbeitstag wird eine bestimmte Stundenzahl festgelegt, die gearbeitet werden soll oder muss. Jetzt folgt der nächste Schritt, bei dem die Summe der Ausgaben durch die Arbeitsstunden pro Jahr dividiert werden muss.
Das Ergebnis ist der kalkulatorische Stundensatz.
Hierbei sei erwähnt, dass die Summe der Ausgaben eigentlich nicht alles ist, denn auf die reinen Ausgaben, die wieder erwirtschaftet werden müssen, muss auch der Gewinn aufgerechnet werden.
Schließlich will kaum jemand ohne einen Gewinn am Ende dastehen, eine Plus-Minus-Null Rechnung ist nicht gerade erstrebenswert.
Wie hoch der eigene Gewinn ausfallen soll, muss jeder persönlich festlegen, allerdings sei auch hier erwähnt, dass nicht zu hoch gegriffen werden sollte.
Dennoch muss der Gewinn realistisch sein, damit auch eventuelle Durststrecken und Mehrausgaben überbrückt werden können,