Wer als Freiberufler seinen Stundensatz festlegen möchte, sollte sich an drei Dingen orientieren:
1. Eigene Ausgaben plus Gewinn
2. Empfehlungen der Berufsgenossenschaften und Verbände
3. Konkurrenz
Zuerst einmal zu den eigenen Ausgaben und dem Gewinn.
Die Honorare müssen in der Höhe fließen, dass die üblichen Ausgaben gedeckt werden können. Dabei sollte daran gedacht werden, dass es nicht nur um die Ausgaben für den Betrieb geht, sondern dass auch die privaten Kosten wieder eingenommen werden müssen. _
Der Gewinn, der erwirtschaftet wird, muss realistisch berechnet werden, soll aber so hoch sein, dass auch unvorhergesehene Ausgaben abgefedert werden können bzw. Zeiten, in denen die Honorare etwas spärlicher fließen.
An den Empfehlungen der Verbände orientieren
Berufsgenossenschaften und Verbände geben für verschiedene freie Berufe Empfehlungen heraus, wie hoch der Stundensatz sein sollte.
Daran kann sich ein Freiberufler orientieren, wobei der Betrag allerdings nicht als absolut gesehen werden darf. Er dient lediglich der Orientierung. Dies ist vergleichbar mit den Preisen der Konkurrenz.
Sie dürfen nicht einfach übernommen werden, denn deren Kalkulation geschah sicherlich auf einer ganz anderen Grundlage.
Jedoch sollte sich ein Freiberufler an der Konkurrenz orientieren, damit er mit den eigenen Preisen nicht zu weit oben angesiedelt ist oder gar Dumpingpreise anbietet. Wer selbst geringe Kosten hat, die durch die Honorare gedeckt werden müssen, kann seinen Gewinn höher ausfallen lassen – im Endpreis für den Kunden ist der tatsächliche Gewinn schließlich nicht ersichtlich.
Der Stundensatz des Freiberuflers wird stets kalkuliert
Ein konkret berechneter Stundensatz ist für den Freiberufler überdies sehr hilfreich, wenn er seine eigene Arbeit einschätzen muss.
Er kann damit feststellen, wie effektiv er arbeitet, ob Mehrarbeit nötig wird, um die Kosten zu decken oder ob er auch hier und da einen Auftrag ablehnen kann und dennoch über die Runden kommt.